Laptop mit KNX-Logo auf dem Bildschirm in heller WohnumgebungLaptop mit KNX-Logo auf dem Bildschirm in heller Wohnumgebung

10 KNX-Mythen aufgeklärt

Die 10 häufigsten KNX-Mythen und was wirklich stimmt

KNX ist teuer, kompliziert und nur etwas für große Gewerbebauten? Solche Aussagen halten sich hartnäckig.
Zeit, aufzuräumen: Wir nehmen die 10 häufigsten Mythen rund um KNX unter die Lupe – und zeigen, was wirklich dahintersteckt.

Erfahren Sie auf dieser Seite, was den weltweit führenden Standard für Smart Home und Smart Building wirklich ausmacht – verständlich erklärt, faktenbasiert und praxisnah.

Die Basics zu KNX finden Sie übrigens hier
KNX-Mythos #1

KNX ist überholt

Wahr ist: KNX ist ein System mit Geschichte – und mit Zukunft.
Viele verbinden "überholte Technik" mit veraltetem Know-how – aber bei KNX ist das Gegenteil der Fall. Die jahrzehntelange Marktpräsenz bedeutet vor allem eins: Stabilität, Praxiserprobung und Weiterentwicklung. KNX wurde kontinuierlich modernisiert – heute gehören IP-Kommunikation, verschlüsselte Datenübertragung (KNX Secure) und kabellose Lösungen genauso dazu wie die klassische Busleitung.

Die Langzeitverfügbarkeit von Geräten, herstellerübergreifende Standards und die weltweite Community machen KNX zu einem System, das auch in 10 oder 20 Jahren noch zuverlässig funktioniert. Während proprietäre Lösungen oft nach wenigen Jahren verschwinden, bleibt KNX bestehen – unabhängig von Hypes oder kurzlebigen Trends.

Alte rote DisketteAlte rote Diskette
KNX-Mythos #2

KNX ist teuer

Wahr ist: Einmal KNX – statt alle paar Jahre neu.
Andere Systeme müssen nach wenigen Jahren ersetzt oder aufwändig gewartet werden – KNX dagegen überzeugt durch Langlebigkeit, Wartungsarmut und Investitionssicherheit. Darüber hinaus ist KNX aufwärtskompatibel: Auch ältere Geräte lassen sich in aktuelle Projekte integrieren und mit der neuesten Version der ETS steuern. Wer langfristig denkt, spart mit KNX nicht nur Strom – sondern auch Zeit, Nerven und Folgekosten.

Zahlreiche 100 Euro-Scheine, gefaltet und mit Gummiband zusammengehaltenZahlreiche 100 Euro-Scheine, gefaltet und mit Gummiband zusammengehalten
KNX-Mythos #3

KNX ist zu langsam

Wahr ist: KNX funktioniert lokal, schnell und ausfallsicher.
KNX ist ein Echtzeitsystem, das blitzschnell reagiert. Schaltbefehle für Licht, Jalousien oder Heizung werden in Millisekunden ausgeführt – zuverlässig und ohne Umweg über die Cloud. Dadurch entstehen keine Verzögerungen, wie man sie von WLAN-basierten oder cloudabhängigen Systemen kennt.

Ein großer Vorteil: KNX funktioniert auch bei einem Internetausfall, denn die Geräte kommunizieren direkt miteinander. So bleibt das Gebäude smart – auch wenn das Netz mal ausfällt.

Besonders in sicherheitskritischen Bereichen wie Fluchtwegsbeleuchtung, Zutrittskontrolle oder Brandschutz spielt diese Reaktionsgeschwindigkeit eine wichtige Rolle.

Griechische LandschildkröteGriechische Landschildkröte
KNX-Mythos #4

KNX ist ein geschlossenes System

Wahr ist: KNX bietet herstellerübergreifend vielfältige Möglichkeiten.
KNX ist ein offener, herstellerübergreifender Standard mit über 500 Herstellern weltweit. Das bedeutet: Alle zertifizierten Geräte – unabhängig vom Anbieter – lassen sich miteinander kombinieren. Dadurch entsteht eine enorme Vielfalt an Produkten und Lösungen, ohne dass man sich auf einen einzigen Hersteller festlegen muss.

Im Gegensatz zu vielen proprietären Smart-Home-Systemen, die nur innerhalb ihrer eigenen Markenwelt funktionieren, ist KNX herstellerneutral und zukunftssicher. Selbst wenn ein Hersteller vom Markt verschwindet, funktioniert das restliche System weiter. Das macht KNX besonders attraktiv für Planer, Systemintegratoren und Bauherren mit Weitblick.

Erweiterungen wie der KNX Matter Server oder die KNX-DALI-Schnittstellen lassen sich zudem besonders komfortabel integrieren. Technikaffine Anwender:innen können damit bestehende Systeme unkompliziert erweitern – z. B. um Apple Home, Google Home oder smarte Beleuchtungssysteme.

Schwarzes Schild mit geschwungener "Closed"-Schrift am BandSchwarzes Schild mit geschwungener "Closed"-Schrift am Band
KNX-Mythos #5

KNX ist nur für große Zweckbauten geeignet

Wahr ist: KNX ist skalierbar – vom Smart Home bis zum Großprojekt.
Oft wird KNX mit großen Bürogebäuden, Hotels oder Industrieanlagen in Verbindung gebracht. Dabei eignet sich das System genauso gut für kleine Wohnungen oder Einfamilienhäuser. Der modulare Aufbau und die Skalierbarkeit ermöglichen eine passgenaue Planung – von der kleinen Steuerung einzelner Funktionen bis hin zur komplexen Gebäudeautomation.

Gerade im privaten Wohnbau bietet KNX viele Vorteile: Energieeinsparung, Komfort durch Automatisierung, Integration von PV-Anlagen, E-Mobilität und mehr. Und das Beste: KNX kann dank KNX RF auch mit Funk nachgerüstet werden – perfekt für Modernisierungen ohne Stemmarbeiten.

Graues Hochhaus mit vielen FensternGraues Hochhaus mit vielen Fenstern
KNX-Mythos #6

KNX geht nur mit Verkabelung

Wahr ist: KNX kommuniziert über Leitung, Funk und IP – je nach Bedarf.
Ja, klassisches KNX basiert auf dem grünen Buskabel – aber das ist längst nicht mehr alles. Mit KNX RF (Funk) und KNX IP stehen zwei leistungsstarke Alternativen zur Verfügung, die eine drahtlose oder netzwerkbasierte Integration ermöglichen. Damit ist KNX auch in Bestandsbauten oder bei flexiblen Anwendungen problemlos einsetzbar.

Besonders spannend: Verschiedene Übertragungswege können im selben Projekt kombiniert werden – etwa Funk für schwer zugängliche Räume und Leitung für zentrale Bereiche. So bietet KNX maximale Flexibilität bei Planung und Umsetzung.

Grünes Kabel, aufgerollt auf einer RolleGrünes Kabel, aufgerollt auf einer Rolle
KNX-Mythos #7

KNX ist kompliziert

Wahr ist: Die Einrichtung braucht Fachwissen – der Alltag mit KNX nicht.
Das KNX-System bietet enorme Möglichkeiten – und ja, die Ersteinrichtung erfordert Fachwissen und sorgfältige Planung. Doch genau darin liegt ein großer Vorteil: Ist das System einmal eingerichtet, läuft es zuverlässig, effizient und ist für die Nutzer:innen einfach zu bedienen. Alles ist auf die individuellen Anforderungen abgestimmt – vom Licht über den Sonnenschutz bis hin zur Heizungssteuerung. Sogar die Gartenbewässerung lässt sich dank automatischen Bewässerungssystemen bequem über KNX steuern.

Schwarze Kreidetafel mit Holzrand, auf der komplizierte mathematische Gleichungen stehenSchwarze Kreidetafel mit Holzrand, auf der komplizierte mathematische Gleichungen stehen
KNX-Mythos #8

KNX braucht die Cloud

Wahr ist: KNX funktioniert autark – unabhängig vom Internet.
Viele Smart-Home-Systeme sind auf eine permanente Internetverbindung angewiesen – und damit anfällig für Ausfälle, Latenzen oder Datenschutzrisiken. KNX funktioniert dagegen lokal, autark und vollkommen unabhängig von Cloud-Diensten. Die gesamte Logik liegt im System selbst.

Natürlich kann KNX mit der Cloud kommunizieren – etwa für Fernzugriffe, Visualisierungen oder Sprachsteuerung. Aber: Es muss nicht. Das bietet maximale Freiheit und Sicherheit. Gerade in sensiblen Bereichen wie Unternehmen, öffentlichen Gebäuden oder medizinischen Einrichtungen ist das ein entscheidender Vorteil.

Icon einer schwarzen WolkeIcon einer schwarzen Wolke
KNX-Mythos #9

KNX funktioniert nicht ohne Zentrale

Wahr ist: KNX funktioniert dezentral – ohne zentrale Schwachstelle.
Im Gegensatz zu zentralistischen Systemen setzt KNX auf eine dezentrale Architektur: Jedes Gerät im System ist ein eigener, intelligenter Knotenpunkt. Es gibt keine zentrale Instanz, die bei Ausfall das gesamte System lahmlegt. Das sorgt für maximale Ausfallsicherheit und Stabilität.

Diese Struktur macht KNX besonders robust und flexibel. Änderungen an der Konfiguration sind problemlos möglich – ohne dass ein zentraler Server neu aufgesetzt werden muss. Und sollte ein einzelnes Gerät ausfallen, funktioniert der Rest des Systems weiterhin zuverlässig.

Stark vereinfachtes schwarzes Icon eines Netzwerks mit zentralem AnlaufpunktStark vereinfachtes schwarzes Icon eines Netzwerks mit zentralem Anlaufpunkt
KNX-Mythos #10

KNX ist nicht sicher

Wahr ist: KNX schützt Steuerung und Kommunikation – zuverlässig und praxiserprobt.
Sicherheit ist ein zentrales Thema in der Gebäudeautomation – und KNX erfüllt hier schon im Standard wichtige Anforderungen. Durch die dezentrale Struktur, den lokal gesteuerten Betrieb und den Verzicht auf Cloud-Abhängigkeiten bietet KNX ein hohes Maß an Stabilität und Schutz gegen Ausfälle oder Manipulationen.

Kommunikation und Steuerung erfolgen innerhalb des Systems, ohne dass dafür zwingend eine Internetverbindung nötig ist – ein echter Vorteil für sensible Anwendungen im Wohn- und Zweckbau.

Für besonders hohe Sicherheitsanforderungen steht darüber hinaus KNX Secure zur Verfügung: eine Erweiterung des Standards, die zusätzlich verschlüsselte Kommunikation und Geräteauthentifizierung ermöglicht – z. B. für kritische Infrastrukturen oder Projekte mit erhöhtem Schutzbedarf.

Altes, rostiges, geöffnetes HängeschlossAltes, rostiges, geöffnetes Hängeschloss