Bei der Planung und Installation eines KNX-basierten Sonnenschutzsystems sind einige vorbereitende Arbeiten erforderlich. Zunächst müssen die Fassaden des Gebäudes definiert und die Winkel gemessen werden. Hierbei kann z.B. Google Maps genutzt werden, um die Koordinaten des Gebäudes zu bestimmen.
Auf jeder Fassadenseite sollte eine Senkrechte ermittelt werden, die dem Azimut-Winkel der Sonne entspricht. Der Einfallswinkel ist abhängig von der Fenstergröße und der Tiefe der Laibung und sollte gegebenenfalls skizziert werden. Der maximale Einfallswinkel beträgt 180 Grad bei großen Fenstern und fehlender Laibung.
Es ist wichtig, alle Beschattungen des Gebäudes nach Fassaden zu sortieren. Bei runden Gebäuden kann eine Einteilung in Segmente, abhängig von den Einstellmöglichkeiten der Wetterstation und der Logik, sinnvoll sein. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass in den unteren Geschossen mehr Schatten entsteht, z.B. durch Bäume oder andere Gebäude.
Positionierung und Installation der Wetterstationen
Die Positionierung der Wetterstation am Gebäude sollte sorgfältig festgelegt und die Himmelsrichtung überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Die Hilfsspannung und der Überspannungsschutz müssen sichergestellt sein. Da fast alle außenliegenden Beschattungen Windschutz erfordern, sollten die Grenzwerte vom Hersteller oder Errichter der Beschattung erfragt werden. Regenschutz kann bei Markisen sinnvoll sein.
Einstellen der Sonnenschutzfunktionen
Die Grenzwerte für die Helligkeit sollten so eingestellt werden, dass ab etwa 40.000 Lux ein sonniger Tag erkannt wird und ab 20.000 Lux der Sonnenschutz sinnvoll aktiviert wird. Sinnvolle Verzögerungen, wie eine Einschaltverzögerung von 5 Minuten und eine Ausschaltverzögerung von 20 Minuten inklusive großzügiger Hysterese, sollten eingestellt werden, um zu häufige Fahrbewegungen zu vermeiden. Wenn möglich, sollten Azimut und Elevation (Sonnenhöhe) genutzt und für jede Fassade individuell eingestellt werden. Bei Jalousien sorgt die Lamellenverstellung in Abhängigkeit der Sonnenhöhe (Elevation) für Lichteinfall und eine Öffnung der Fassade bei gleichzeitigem Sonnenschutz.
Welches Gerät übernimmt die Automatik?
Die Sonnenschutzautomatik kann in der Software der Wetterstation oder des Aktors sitzen. Entweder übernimmt also die Wetterstation die Beschattung oder der Aktor. Egal wo die Intelligenz sitzt, Sie sollten darauf auchten, dass der Nutzer durch eigenes Einstellen der Beschattung die Automatik deaktivieren kann. Durch manuelles Fahren der Behänge und eigene Szenen wird die Sonnenschutzautomatik individualisierbar und von den Nutzern gern angenommen. Lediglich Schutzfunktionen wie Wind-, Regen- und Frostalarm haben immer Priorität.