KNX Secure ist grundsätzlich rückwärtskompatibel: Secure-fähige Geräte können in bestehenden KNX-Anlagen integriert werden – auch gemeinsam mit klassischen Komponenten. Die volle Sicherheit wird aber nur erreicht, wenn alle Teilnehmer innerhalb einer Kommunikationsstruktur – etwa einer Linie oder eines Segmentes – den Secure-Standard unterstützen.
Für die Nachrüstung bedeutet das: Secure-fähige Geräte können nach und nach integriert werden, etwa beim Tausch einzelner Aktoren, Sensoren oder Liniensegmente. Sie lassen sich auch im sogenannten „unsicheren Modus“ betreiben – also ohne aktivierte Verschlüsselung, solange noch klassische Geräte im System vorhanden sind.
Zusätzlich können Gruppenadressen gezielt verschlüsselt werden, um sicherheitskritische Bereiche schon früh zu schützen. So entsteht ein sanfter Migrationspfad, der auch bestehende Projekte nach und nach auf ein höheres Sicherheitsniveau hebt – ohne vollständige Neuinstallation.
Wichtig ist dabei: Sicherheit wirkt nur innerhalb homogener Gruppen. Sobald Teilnehmer einer Linie oder eines Segments unterschiedlich konfiguriert sind – also Secure und Nicht-Secure mischen –, entstehen sicherheitsrelevante Lücken. Deshalb ist eine vorausschauende Projektplanung entscheidend.
Hinzu kommt: Die ETS wird zur sicherheitskritischen Instanz. Ohne Zugriff auf die Projektdatei und die enthaltenen kryptografischen Schlüssel (FDSK) sind keine Änderungen mehr möglich. Das schützt das System – verlangt aber auch nach einer professionellen Verwaltung und regelmäßigen Backups.